Gegen das Kranke Gesundheitsystem!

Das Pflegepersonal von Vivantes und Charité ist wütend – und das zurecht. Chronische Unterbesetzung und Unterbezahlung, Lohndumping und Erschöpfung: Das ist leider Alltag in unserer Gesundheitsversorgung. Die Lage ist auch in den Berliner Krankenhäusern angespannt. Verantwortlich dafür sind Tarifverträge mit Schlupflöchern, Privatisierung, Profitinteresse und Sparzwang.

Beschäftigte von Charité und Vivantes organisieren sich und kämpfen in der Berliner Krankenhausbewegung für bessere Arbeitsbedingungen. Die Forderungen lauten:

  • eine höhere Personalausstattung

  • ein verpflichtendes Bemessungsinstrument für Personal

  • eine gute Ausbildung

  • einen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TvöD) auch für die Tochterunternehmen

Für einen echten Entlastungstarifvertrag und TvöD für alle!

Um das zu erreichen soll ein neuer Tarifvertrag nach dem Vorbild von Jena und Mainz ausgehandelt werden. Die festgelegten Personalvorgaben sollen viel verbindlicher sein, als das derzeit der Fall ist. Denn momentan finden die privaten Träger der Krankenhäuser noch viel zu viele Schlupflöcher, um Personaluntergrenzen zu umgehen.

Das Ergebnis: Eine schlechte Versorgung für die Patient*innen, hohe Unzufriedenheit und katastrophale Arbeitsbedingungen für das Krankenhauspersonal.

Wir brauchen den zivilgesellschaftlichen und gewerkschaftlichen Druck, um bessere Bedingungen für Patient*innen und Beschäftigte zu schaffen! Die prekäre Lage der Berliner Gesundheitsbeschäftigten geht uns alle an.

Gegen den Pflegenotstand – auch nach Corona

Wenn das Personal in Krankenhäusern überfordert und überlastet ist, hat das Auswirkungen auf unser aller Versorgung. Die Wahrscheinlichkeit einer guten Behandlung und Heilung sinkt.

Wenn im Afrikanischen und Englischen Viertel oder im Malplaquetkiez jemand ins Krankenhaus muss, wird es wahrscheinlich das Virchow-Klinikum sein. Das ist eines der Krankenhäuser, in denen sich Beschäftigte für bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Pflege der Menschen im Wedding organisieren.

Als LINKE stehen wir an der Seite der Beschäftigten von Vivantes und Charité. Damit alle Patient*innen eine gute Krankenhausversorgung bekommen, wenn sie sie brauchen. Damit der Pflegeberuf wieder attraktiv wird. Damit Beschäftigte wieder unter guten Bedingungen arbeiten können.

Verbesserung der Personalstruktur

Häufig wird kritisiert, dass höhere Löhne nicht sofort zu mehr Fachkräften führen würden. Tatsächlich haben bis heute mehrere Hunderttausend ausgebildete Pflegekräfte ihren Beruf verlassen, weil sie durch die übertriebene Arbeitsbelastung entkräftet und demotiviert sind. Studien belegen jedoch, dass ein Großteil dieser Fachkräfte durch eine ordentliche Bezahlung - wie sie der Tarifvertrag Entlastung anstrebt - und eine sich dadurch entspannende Personalsituation zurück in den Beruf kehren würden.