Fixpunkt am Leo – ein wichtiger Partner im Kiez
Vor wenigen Wochen war ich zu Besuch beim Fixpunkt: Ein soziales Projekt, ein engagiertes Team, das vor Ort wichtige Arbeit mit Drogengebrauchenden leistet und sich damit einem Thema annimmt, das gesellschaftlich oft verdrängt wird, und auch im Wedding relevant ist.
Das Spektrum der Arbeit des Fixpunkts reicht von niedrigschwelliger Hilfe, zum Beispiel aufsuchende Drogen- und Suchthilfe, über die Bereitstellung von Safer-Use-Utensilien und Streetwork bis hin zum gemeinsamen Kochen und gemeinwesenorientierter Beschäftigung.
Der Fixpunkt hilft dem ganzen Kiez
Darüber hinaus wird der Austausch mit den Anwohnenden rund um den Leopoldplatz gesucht. Immer wieder werden benutzte Konsumgegenstände auf Spielplätzen gefunden. Die verständliche Folge: Angst um die eigenen Kinder. Auch wenn nur vereinzelt Konsumrückstände auf Spielplätzen gefunden werden, ist jeder einer zu viel. Das Problem liegt jedoch tiefer. Da es den Konsumierenden an geeigneten Konsumorten mangelt, weichen sie leider auch auf öffentliche Räume.
Eine wichtige Aufgabe des Teams vom Fixpunkt ist es deshalb, regelmäßig durch die angrenzenden Kieze zu gehen, um Spielplätze und Parks von Konsumrückständen zu befreien. Darüber hinaus wird aber auch Informationsmaterial zur ordnungsgemäßen Entsorgung angeboten. Ebenso besteht ein reger Austausch mit dem bezirklichen „Runder Tisch Leopoldplatz“ und der Präventionskoordination von Mitte.
Die Arbeit des Fixpunkts sichern
Leider befinden sich die derzeitigen Räume nicht mehr am Leopoldplatz, was eine Versorgung der Menschen erschwert. Auch werden die derzeit genutzten Räumlichkeiten ab Anfang 2022 nicht mehr zur Verfügung stehen. Ersatz muss also her, und zwar Ersatz mit langfristiger Perspektive. Außerdem würde eine Sicherung und Stärkung der personellen und finanziellen Ausstattung die Arbeit vom Fixpunkt deutlich erleichtern. So könnte bei der Entfernung von Konsumgegenständen ein weiteres Umfeld abgedeckt werden. Denn eines ist klar: Der Fixpunkt ist ein wichtiger Bestandteil für ein gutes Zusammenleben am und um den Leopoldplatz.
Ich bin schwer begeistert von der Arbeit dieses Teams. Und teile die Einschätzung von Teamleiter Tobias Wolf, dass eine Entkriminalisierung des Drogenkonsums und eine standortnahe Unterbringung – im Speziellen auch für – drogenkonsumierende Menschen eine große Hilfe für die Menschen am Leopoldplatz wären. Nur so kann eine standortnahe Versorgung gewährleistet werden.
Für’n Wedding, für alle Menschen hier.
Viele Ursachen, die zu Obdach- oder Wohnungslosigkeit oder zu Abhängigkeiten führen, können außerdem politisch gelöst oder wenigstens vermindert werden. „Für'n Wedding“ bedeutet eben für alle Menschen, die hier leben.