Für'n Wedding und Berlin: Deutsche Wohnen und Co Enteignen

Der Wedding kommt! Das haben auch längst Unternehmen wie Deutsche Wohnen, Akelius oder Spekulanten wie Gröner gemerkt. Die Menschen in der Friedrich-Ebert-Siedlung, in der Guineastraße, in der Kameruner und Türkenstraße oder auch in der Amsterdamer und Liebenwalder Straße wissen, was es heißt, wenn der Verkauf des eigenen Hauses an einen Investor bekannt wird. Auf einen Schlag wird einem der Boden der eben noch sicher geglaubten Wohnung unter den Füßen weggezogen.


Hilfe, mein Haus wird verkauft!

Auf einmal verbringt man seine ganze Zeit damit zu überlegen, welche Optionen man hat: lebe ich im Milieuschutz und kommt ein Vorkauf des Bezirks infrage? Plant der Investor eine Umwandlung in Eigentum? Kann ich mir die Miete nach dem Verkauf noch leisten? Woher bekomme ich eine Wohnung mit einer vergleichbaren Miete? Was wird aus meinem sozialen Netzwerk, wenn ich wegziehen muss? Was macht das mit meinen Kindern?

Mit der drohenden Verdrängung steigt der psychische Druck enorm. Denn all diese Fragen sind real. Eine neue Wohnung zu finden, ist in Berlin kaum noch möglich. Wenn doch, muss man drastische Mietsteigerungen in Kauf nehmen.


Wie sieht es aus im Wedding?

Was also tun? Große Teile vom Afrikanischen und Englischen Viertel sind kein Milieuschutzgebiet, womit der Vorkauf durch den Bezirk von vorne herein ausgeschlossen ist. Gerade durch den Bau der Urban Tech Republic auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel könnte sich die Situation noch verschärfen.

Am 26. September können wir alle wieder die Kontrolle über unsere Zukunft in den Kiezen in die Hand nehmen! Nichts Geringeres als unsere Verfassung erlaubt uns all die ganzen Häuser, unsere Zuhause in Gemeinwohl zu überführen. "Die Häuser denen, die drin wohnen!" kann dann Realität werden.


Ich selber wohne in einem Haus, das inzwischen an einen Investor verkauft wurde. Damals hieß es noch von dem zuständigen Stadtrat Gothe (SPD), dass ein Vorkauf des Bezirks nicht nötig sei. Seit diesem Fall wird immerhin der Vorkauf durch den Bezirk geprüft, wenn auch viel zu häufig nicht umgesetzt. Derzeit bangen die Mieter*innen der Kameruner 55 darum, dass sie in ihren Wohnungen bleiben können. Bei mir ist der Zug abgefahren. Denn obwohl das Haus im Milieuschutzgebiet liegt, werden die Wohnungen in 7 Jahren in Eigentum umgewandelt und das völlig legal.


Holen wir uns unsere Häuser zurück!

Die Lösung an dieser Stelle kann also nur lauten: Enteignen! Machen wir der Ungewissheit und Schikane ein Ende und stimmen am 26. September mit "ja" für den Volksentscheid!

Wenn der Volksentscheid erfolgreich ist, ergeben sich verschiedene Möglichkeiten, je nach dem, wer gerade in der Regierung von Berlin sitzt. Die Parteien rechts der Mitte sind wenig überraschend gegen den Volksentscheid. Die SPD ebenso. Die Grünen wollen den Volksentscheid als Druckmittel nutzen, um einen schmutzigen Deal mit den Investoren zu schließen. Ein Volksentscheid ist aber kein Druckmittel, sondern wie eine normale Wahl drückt es den Willen des Volkes aus! Wer also will, dass der Volksentscheid auch durchgesetzt wird, wählt am 26. September die Linke. Ziehen wir gemeinsam am Wahltag den Spekulant*innen den Boden unter den Füßen weg.